Printed Animation: Unterschied zwischen den Versionen
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|Description=Den offiziellen Startschuss für das [[GIF|GIF-Format]] | |Description=Den offiziellen Startschuss für das [[GIF|GIF-Format]] gab [[CompuServe]] 1987 und veröffentlichte kurz darauf das erste animierte GIF: ein Bild eines Flugzeugs, das durch den Himmel fliegt. Die Komprimierungsmöglichkeiten des GIF-Formats machten es ideal für das Web. So gab es das GIF seit Beginn des World Wide Webs. Bei der Einführung von [[Browser|Browsern]] zu Beginn der 90er, die die Einbindung von Bild- und Grafikformaten erlaubten, wurde das GIF zur Zierde von Millionen von Webseiten. Das animierte GIF bevölkerte fortan diverse Webseiten mit hüpfenden, tanzenden und winkenden Figuren, blinkenden und glitzernden Schriftzügen, züngelnden Flammen oder mit einem oft gewählten „under-construction“-GIF. Doch wie hat sich das GIF von einer Web-Grundlage zu seiner heutigen Position als kulturelle Währung entwickelt? | ||
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: Die Möglichkeit | : Die Möglichkeit, das animierte GIF in die physische Welt zu bringen, ist eine davon. Das klassische Daumenkino kann als Technik genutzt werden: indem man die aneinandergereihten Bilder in ihre Teile zerlegt und auf mehreren Seiten in einem gebunden Printformat abspielen lässt. Beim [[Lentikulardruck]] werden die verschiedenen Frames durch ein Gitterraster ineinander gesetzt, wobei durch die gewölbte Lentikularfolie ein optischer Effekt entsteht, der je nach Blickwinkel ein anderes Bild entstehen lässt. Bei der Risografie-Animation handelt es sich um eine Technik, in der der japanische Risodrucker verwendet wird. Die [[Riso-Druck|Risografie]] ist ein Schablonendruckverfahren. Das bedeutet, dass pro Farbe ein Druckdurchgang stattfindet. Dafür wird eine Masterfolie auf die Farbtrommel gespannt, die anschließend die Farbe in einer rotierenden Bewegung auf das Papier aufträgt. Die Risografie ist ein eigenwilliges Verfahren, das perfekte Fehldrucke erzeugt. Ein gewisser Versatz und ein variierender Farbauftrag gehören dazu. Genau das macht die besondere Ästhetik aus und schlägt die Brücke zu den meist sehr pixeligen GIFs, mit denen man im [[Riso-Druck|Risodruck]] spielerisch umgehen kann und die jeden Druck zu einem Unikat machen. | ||
: Sticker begegnen uns | : Sticker begegnen uns ständig im Alltag, meist gesammelt und mit anderen Stickern überklebt, die sich aneinanderreihen, um ihre eigene Nachricht zu verbreiten. Attribute, die mit dem GIF im Web übereinstimmen. Warum also nicht GIFs als Sticker in unsere Umgebung kleben. Wenn die Geschichte des GIF also eines zeigt, dann, dass die Zukunft dieses Formats aufregend und voller ungenutzter, kreativer Möglichkeiten ist; sowohl innerhalb als auch außerhalb des World Wide Web. | ||
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Aktuelle Version vom 10. April 2023, 08:44 Uhr
Title
Printed Animation
Description
Den offiziellen Startschuss für das GIF-Format gab CompuServe 1987 und veröffentlichte kurz darauf das erste animierte GIF: ein Bild eines Flugzeugs, das durch den Himmel fliegt. Die Komprimierungsmöglichkeiten des GIF-Formats machten es ideal für das Web. So gab es das GIF seit Beginn des World Wide Webs. Bei der Einführung von Browsern zu Beginn der 90er, die die Einbindung von Bild- und Grafikformaten erlaubten, wurde das GIF zur Zierde von Millionen von Webseiten. Das animierte GIF bevölkerte fortan diverse Webseiten mit hüpfenden, tanzenden und winkenden Figuren, blinkenden und glitzernden Schriftzügen, züngelnden Flammen oder mit einem oft gewählten „under-construction“-GIF. Doch wie hat sich das GIF von einer Web-Grundlage zu seiner heutigen Position als kulturelle Währung entwickelt?
- 1991 beanspruchte Unisys, ein großes Technologieunternehmen, ein Stück vom GIF-Kuchen, indem es eine Lizenzgebühr für jedes Format einführte, das GIFs verwendete. Dieses Patent lief erst zwischen 2003 und 2006 aus, und in dieser Zeit wurde das GIF-Format im Web kaum noch verwendet. Die Rehabilitierung des GIF kam durch das Reaktions-GIF. Durch die verständliche und ausdrucksstarke Qualität der GIFs, die sie so fesselnd macht, entstehen tägliche neue GIFs, die sich mit dem aktuellen Zeitgeschehen auseinandersetzen. Die kurzen, aber prägnanten GIFs sind somit ein Spiegel unserer Gesellschaft. Sei es durch Sequenzen aus den aktuell erfolgreichen Film-und Serienformaten oder durch Reaktions-GIFs zu Themen aus Sport oder Politik. Die Möglichkeiten GIFs verschiedener Formen zu gestalten und zu nutzen, scheinen grenzenlos. Während GIFs, wie wir sie kennen, als wichtiges Instrument der modernen Kommunikation genutzt werden, wird gleichzeitig versucht, das Format GIF als Medium weiterzuentwickeln, damit es auch in anderen Formen stattfinden kann.
- Die Möglichkeit, das animierte GIF in die physische Welt zu bringen, ist eine davon. Das klassische Daumenkino kann als Technik genutzt werden: indem man die aneinandergereihten Bilder in ihre Teile zerlegt und auf mehreren Seiten in einem gebunden Printformat abspielen lässt. Beim Lentikulardruck werden die verschiedenen Frames durch ein Gitterraster ineinander gesetzt, wobei durch die gewölbte Lentikularfolie ein optischer Effekt entsteht, der je nach Blickwinkel ein anderes Bild entstehen lässt. Bei der Risografie-Animation handelt es sich um eine Technik, in der der japanische Risodrucker verwendet wird. Die Risografie ist ein Schablonendruckverfahren. Das bedeutet, dass pro Farbe ein Druckdurchgang stattfindet. Dafür wird eine Masterfolie auf die Farbtrommel gespannt, die anschließend die Farbe in einer rotierenden Bewegung auf das Papier aufträgt. Die Risografie ist ein eigenwilliges Verfahren, das perfekte Fehldrucke erzeugt. Ein gewisser Versatz und ein variierender Farbauftrag gehören dazu. Genau das macht die besondere Ästhetik aus und schlägt die Brücke zu den meist sehr pixeligen GIFs, mit denen man im Risodruck spielerisch umgehen kann und die jeden Druck zu einem Unikat machen.
- Sticker begegnen uns ständig im Alltag, meist gesammelt und mit anderen Stickern überklebt, die sich aneinanderreihen, um ihre eigene Nachricht zu verbreiten. Attribute, die mit dem GIF im Web übereinstimmen. Warum also nicht GIFs als Sticker in unsere Umgebung kleben. Wenn die Geschichte des GIF also eines zeigt, dann, dass die Zukunft dieses Formats aufregend und voller ungenutzter, kreativer Möglichkeiten ist; sowohl innerhalb als auch außerhalb des World Wide Web.